Der 28. Juni 2021 war für viele ein unvergesslicher Tag. Für viele verbunden mit dem historischen Sieg der Nationalmannschaft gegen die Franzosen an der EM 2021. Jedoch für viele auch mit einem Horrortag. In der Region Wohlhusen, Luzern, fielen an diesem Abend Hagelkörner so gross wie Tennisbälle und zerstörten ganze Landstriche. So traf es an diesem Tag auch die Familie Hofstetter aus Geiss am Galgenberg. Innert Sekunden wurden Wohnhaus, Stall, Schnitzelhalle und die Scheune zerstört. Janine Hofstetter erinnert sich «Als erstes bemerkte ich die defekten Dachfenster und versuchte das Wasser mit Tüchern aufzufangen. Als ich bemerkte, dass das Wasser von überall in das Haus eintrat, sah ich, dass das Dach inkl. Unterdach zerstört war. Es gab nichts mehr zu machen als die Kinder in das Erdgeschoss zu bringen». Ueli Hofstetter zu den Ereignissen «Als Janine anrief machte ich mich augenblicklich auf den Weg. Zuhause sah ich die unglaubliche Zerstörung des Unwetters. Noch am gleichen Abend begannen die Abdeckarbeiten beim Wohnhaus mit Planen. Freunde und Bekannte kamen, ohne zu zögern, um zu helfen das Wohnhaus mit Planen abzudichten. Die weiteren Abdichtungen führten Handwerker aus der Region aus. Jedoch konnte keiner in absehbarer Zeit die Dächer auch neu eindecken.»

Durch die Schwester von Ueli kamen die «Hilfeschreie» bis zu uns ins Seeland. Vom Ausmass dieser Zerstörung betroffen, haben wir sofort entschieden, dass wir mit unserer Firma der Familie Hofstetter beim Wiederaufbau helfen werden.

Somit wurden dank verständnisvollen Kunden diverse Baustellen verschoben, Offerten in Nachtschichten geschrieben und die Arbeiten organisiert. Auch unsere Mitarbeiter waren motiviert,  zu helfen. Es meldeten sich mehr Freiwillige als benötigt wurden.

Am 06. September 2021 war es so weit, unsere Mitarbeiter fuhren das erste Mal in das noch unbekannte Geiss. Nach dem ersten Schock der Zerstörung wurden die Arbeiten aufgenommen. Mitchell erinnert sich «In meinen 25 Jahren, in welchen ich auf dem Dach arbeite, habe ich keine Baustelle, erlebt welche vergleichbar wäre. Beim Abdecken mussten wir alles Erlernte vergessen und unkonventionell vorgehen. Das Eternitschiefer und die Dachziegel war nicht mehr als solches zu erkennen». Nach vier Wochen war das Wohnhaus saniert und die Familie Hofstetter konnte endlich wieder unter einem Dach schlafen, welches nicht im Wind flatterte.

Nach einer vierwöchigen Unterbrechung wurden die nächsten Gebäude in Angriff genommen. Reto Kohler zu seinem Einsatz in Geiss «Bereits bei der Ankunft wurden wir sehr herzlich empfangen. Janine kocht jeden Tag herrliches, gut bürgerliches Essen für uns alle und von Uelis Vater gab es zur Begrüssung eine Flasche Schnaps. Die Dankbarkeit für die Hilfe ist nicht nur bei Hofstetters zu spüren, sondern auch von den ansässigen Firmen. Zurzeit wird hier miteinander und nicht gegeneinander gearbeitet. Ich hoffe, die Luzerner können dies auch nach der Krise beibehalten. Auch sollten unsere Kameraden zuhause erwähnt werden, trotz der sehr hohen Auslastung wurde unser Material immer vorbereitet, um ein möglichst effizientes Arbeiten vor Ort zu ermöglichen. Einmal mehr bewährte sich unsere Philosophie alles aus einer Hand anzubieten». Seit Mitte November wird die Scheune, der Schweinestall und die Schnitzelhalle saniert und diverse Abschlussarbeiten am Wohnhaus vorgenommen. Bis Weihnachten sollten diese Arbeiten abgeschlossen sein.

Hiermit möchten wir uns bei allen Kunden bedanken, welche in den letzten Monaten etwas mehr Geduld aufbringen mussten. Zudem bedanken wir uns bei der Firma Herger und Koch Metallbau welche uns bei den Arbeiten unterstützten. Einen speziellen Dank an unsere Mitarbeiter, welche sehr flexibel auf die Situation reagierten und für all die geleisteten Überstunden. Wir hoffen nun auf ein ruhigeres Jahr ohne Unwetter und ohne zusätzliche Abenteuer in fremde Kantonen.

Ihr Kohler Seeland Team.

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